Stephanie Deiters, Steuerberaterin bei FASP: „Eine Gelegenheit, dabei zu helfen, die Interessen von Unternehmen mitzugestalten“

Stephanie Deiters, Steuerberaterin und Partnerin bei FASP, spezialisiert auf internationale Kunden, darunter auch spanischsprachige, wurde kürzlich zum neuen Mitglied des Vorstands der Kammer ernannt. Mit einer langjährigen Karriere im Steuerwesen, mit dem sie seit ihrer Kindheit verbunden ist, erzählt uns Stephanie Deiters von ihrer Arbeit als Steuerberaterin und den Beiträgen, die sie aus ihrer Sicht für die Kammer leisten kann.

 

(F) Um sich der Kammergemeinschaft vorzustellen: Wer ist Stephanie Deiters?

Ich bin Steuerberaterin von Beruf und Unternehmerin vom Herzen. Ich bin Partnerin von FASP, eine Steuerkanzlei in München, die auf internationale Mandanten, insbesondere spanischsprachige Mandanten, spezialisiert ist.

(F) Was bedeutet es für Sie, dem Vorstand der Kammer beizutreten?

Dem Vorstand der Handelskammer beizutreten bedeutet für mich, aktiv Verantwortung für die regionale Wirtschaft zu übernehmen. Ich sehe es als Chance, die Interessen der Unternehmen mitzugestalten, praxisnahe Lösungen einzubringen und die wirtschaftspolitische Entwicklung in unserer Region nachhaltig zu fördern – mit dem Blick einer Steuerberaterin, die die Herausforderungen der Unternehmerinnen und Unternehmer tagtäglich erlebt.

(F) Worin sehen Sie aus Ihrer Sicht als Steuerberaterin Ihren besonderen Beitrag für den Vorstand?

Als Steuerberaterin bringe ich fundiertes Fachwissen in Steuerrecht, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen in den Vorstand ein. Ich vertrete besonders die Interessen kleiner und mittelständischer Unternehmen, deren Herausforderungen ich aus meiner täglichen Praxis gut kenne. Durch meine Schnittstellenfunktion zwischen Unternehmen, Verwaltung und Politik kann ich praxisnahe Impulse setzen – insbesondere bei steuerlichen und wirtschaftlichen Themen. Mein Beitrag zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu stärken und den Dialog zwischen Kammer und Unternehmerschaft konstruktiv mitzugestalten.

(F) Wie kann Ihre Erfahrung dazu beitragen, das Verständnis für die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen den beiden Ländern zu verbessern?

Durch meine Erfahrung im grenzüberschreitenden Steuerrecht und in der Betreuung deutsch-spanischer Mandate kann ich helfen, das Verständnis für die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen beider Länder zu verbessern. Ich kenne die Unterschiede, Schnittstellen und Herausforderungen im bilateralen Kontext – sei es bei der Unternehmensgründung, der Besteuerung von Einkünften oder der Anwendung von Doppelbesteuerungsabkommen. Diese Expertise ermöglicht es mir, Brücken zu bauen, Missverständnisse zu vermeiden und praxisorientierte Lösungen für Unternehmen mit Verbindungen nach Spanien oder Deutschland aufzuzeigen.

(F) Welche Unterschiede in der Kultur oder in der Herangehensweise nehmen Sie aus Ihrer Sicht zwischen spanischen und deutschen Geschäftsleuten in Bezug auf Steuerplanung und -einhaltung wahr?

Trotz kultureller Unterschiede teilen deutsche und spanische Geschäftsleute wichtige Grundhaltungen im Umgang mit Steuern: Beide streben rechtssichere und praktikable Lösungen an, schätzen professionelle Beratung und handeln verantwortungsvoll im Sinne ihres Unternehmens. Auch das Interesse an steuerlicher Optimierung und internationalen Standards wächst auf beiden Seiten.

(F) Welchen neuen steuerlichen Herausforderungen (wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, internationale Besteuerung) müssen sich spanische Unternehmen Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren stellen?

Die Digitalisierung bringt neue Pflichten wie elektronische Rechnungsstellung und digitale Buchführung mit sich. Im Bereich Nachhaltigkeit gewinnen steuerliche Anreize und Abgaben rund um Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß an Bedeutung. Zudem verlangt die zunehmende internationale Steuertransparenz – etwa durch Datenaustausch zwischen Ländern – auch von kleineren Unternehmen mehr Sorgfalt bei grenzüberschreitenden Aktivitäten.Gerade für KMU ist es wichtig, sich frühzeitig auf diese Entwicklungen einzustellen, um Risiken zu vermeiden und Chancen zu nutzen – zum Beispiel durch gezielte Investitionen in digitale und nachhaltige Geschäftsmodelle. Unternehmen müssen deshalb proaktiv, transparent und anpassungsfähig handeln, um wettbewerbsfähig und compliant zu bleiben.

(F) Könnten Sie abschließend Ihre persönliche Beziehung zu Spanien (Familie, Studium…) erläutern?

Meine persönliche Verbindung zu Spanien ist eng und gewachsen: Während meines Erasmus-Studiums in Salamanca habe ich nicht nur Spanisch gelernt, sondern auch ein tiefes Verständnis für die spanische Kultur entwickelt. Seit mehreren Jahren bin ich mit einem Spanier verheiratet – dadurch lebe ich auch im Alltag zwischen beiden Kulturen. Diese persönliche Erfahrung hilft mir, kulturelle Unterschiede besser einzuordnen und Brücken zwischen deutschen und spanischen Geschäftspartnern oder Behörden zu bauen.